Nahrungsergänzungsmittel können eine wertvolle und schonende Ergänzung sein, um die Gelenke Ihres Hundes auf natürliche Weise zu unterstützen. Doch welche Art von Nahrungsergänzung ist die richtige und welche Vorzüge haben die am häufigsten empfohlenen Stoffe?
Mineralstoffe, Fettsäuren und Glucosamine
Mineralstoffe wie Glucosamin und Chondroitin sind bekannt für ihre positive Wirkung auf die Gelenkgesundheit. Glucosamin ist ein natürlicher Baustein des Knorpels und kann helfen, dessen Abnutzung zu verlangsamen. Chondroitin unterstützt die Elastizität des Knorpels und wirkt entzündungshemmend. Diese Stoffe sind oft in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten und können dazu beitragen, die Symptome von Gelenkerkrankungen wie Arthrose zu lindern.
Grünlippmuschelextrakt, gewonnen aus der neuseeländischen Grünlippmuschel, wird aufgrund seines hohen Anteils an natürlichen Glucosaminen, die sich positiv auf die Gelenkschmiere auswirken, gerne zur Behandlung von Gelenkerkrankungen bei Hunden eingesetzt. Die Grünlippmuschel enthält außerdem gesunde Fettsäuren, die die Abwehrkräfte stärken und zu einem glänzenden Fell beitragen können. Obwohl Grünlippmuschelextrakt die Abbauprozesse einer Arthrose nicht heilen oder stoppen kann, wird ihm eine deutliche Linderung der Beschwerden und eine Verbesserung der Beweglichkeit zugeschrieben.
MSM, auch bekannt als Methylsulfonylmethan, ist eine organische Schwefelverbindung, die eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen für Hunde bieten kann, insbesondere in Bezug auf Gelenkprobleme. Es wird berichtet, dass MSM die Bildung von Kollagen und Gelenkflüssigkeit fördert, was zu einer Linderung von Gelenkbeschwerden führen kann. Es hilft, die Gelenke geschmeidig zu halten und kann sowohl akute als auch chronische Gelenkschmerzen lindern. Darüber hinaus unterstützt MSM das Immunsystem und kann einen positiven Effekt auf die Hautgesundheit haben, indem es die Keratinproduktion und Zellerneuerung fördert.
Omega-3-Fettsäuren, die in Fischöl enthalten sind, sind ebenfalls für ihre entzündungshemmenden Effekte bekannt. Sie können helfen, die Gelenksteifigkeit zu reduzieren und die allgemeine Entzündungsreaktion im Körper zu modulieren.
Insbesondere die Kombination von Glucosaminen mit Omega-3-Fettsäuren hat sich als besonders wirkungsvoll erwiesen.
Heilpflanzen für Hunde
Kräuter wie Ingwer und Kurkuma weisen ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften auf, die sich auf das allgemeine Wohlbefinden von Hunden positiv auswirken können. Ingwer kann die Schmerzen lindern und die Mobilität verbessern, während Kurkuma als starkes Antioxidans wirkt und den Körper bei der Bekämpfung von Entzündungen unterstützt.
Teufelskralle, eine in Südafrika heimische Pflanze, ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Sie wird zur Behandlung von Arthrose, Arthritis, Gelenkschmerzen und Spondylose bei Hunden eingesetzt. Die Teufelskralle kann helfen, Entzündungen und Schwellungen zu reduzieren und die damit verbundenen Schmerzen zu lindern. Darüber hinaus wird berichtet, dass sie den Gelenkverschleiß verringern und die Verdauung unterstützen kann.
Weidenrinde ist für ihre schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Sie enthält Salicin, eine natürliche Verbindung, die im Körper zu Salicylsäure umgewandelt wird und ähnlich wie Aspirin wirkt, jedoch ohne die synthetischen Zusätze und mit einem breiteren Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen. Dies kann dazu beitragen, den Schmerz in den Gelenken zu reduzieren und die Mobilität zu verbessern.
Brennnessel, oft als Unkraut abgetan, ist tatsächlich eine Kraftquelle mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkungen. Sie hemmt Substanzen, die am Entzündungsprozess beteiligt sind und zeigt damit eine ähnliche Wirkung wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), jedoch mit besserer Verträglichkeit. Brennnessel kann somit helfen, Gelenkschmerzen, Gelenksteifigkeit und Bewegungseinschränkungen zu mildern und die Beweglichkeit zu verbessern.
Schachtelhalm, auch als Zinnkraut bekannt, ist reich an Kieselsäure und anderen Mineralstoffen, die für die Gesundheit von Haut, Haaren, Nägeln und Knochen wichtig sind. Es unterstützt die Bildung von Kollagen und verbessert die Elastizität der Gelenke, was bei Arthrose und Rheuma von Vorteil sein kann. Schachtelhalm kann auch die Durchblutung fördern und die Verdauung unterstützen, was zusätzliche Vorteile für die allgemeine Gesundheit des Hundes bietet.
Wirkung und Dosierung von Nahrungsergänzung
Es ist wichtig zu beachten, dass die Dosierung dieser Nahrungsergänzungsmittel individuell angepasst werden sollte. Eine Überdosierung muss in jedem Fall vermieden werden, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Auch mögliche Allergien oder Unverträglichkeiten sollten bei der Gabe von Zusatzstoffen stets beachtet werden. Eine schrittweise Einführung und das konsequente Beobachten der Reaktion des Hundes auf die Ergänzungsmittel ist entscheidend. Vor dem Einsatz von Nahrungsergänzung beim Hund sollte immer ein Tierarzt konsultiert werden, um eine sichere und effektive Anwendung zu gewährleisten.
Die Wirkung einzelner Stoffe wird stets von Hund zu Hund variieren. Im Zweifel heißt es hier, in kleinen Schritten herauszufinden, was Ihr Hund besonders gut verträgt und welche Stoffe eine positive Wirkung zeigen.
Spezielle Kombi-Präparate für Hunde enthalten meist bereits eine gewisse Bandbreite an Stoffen, die sich bei der Behandlung von Gelenkproblemen bewährt haben. Die zusätzliche Gabe einzelner Wirkstoffe kann ebenfalls sinnvoll sein. Wichtig ist es jedoch, sich insbesondere am Anfang auf einige wenige Stoffe zu konzentrieren, um deren Wirkung besser abschätzen zu können.
Es ist wichtig zu betonen, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung Ihres Hundes dienen sollten. Schmerzmittel und Physiotherapie sind oftmals unerlässlich, um akute Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern. Nahrungsergänzungsmittel können jedoch eine wertvolle Unterstützung bieten, indem sie zur Erhaltung der Gelenkgesundheit beitragen und möglicherweise den Bedarf an Medikamenten reduzieren.
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